Die 33. Ausgabe der Tanztage Berlin kehrt mit zehn Performances zurück, die den kollektiven Körper untersuchen, wie er sich verhärtet und erweicht, erstarrt und kämpft, schwächelt und wieder zu Kräften kommt. Und setzen sich dabei mit den Ursachen von hartnäckigen Symptomen und Störungen auseinander. Als jährliches Festival, das Arbeiten des Tanznachwuchs der Stadt produziert und präsentiert, haben die Tanztage Berlin die Bausteine ihrer DNA längst etabliert: ästhetisches Risiko, experimentelle Formate und künstlerische Visionen, die nicht nur konventionelle Erzählungen über Tanz und Choreografie, sondern auch den Zustand der zeitgenössischen Welt ständig hinterfragen. Neben Neuproduktionen und Wiederaufnahmen bieten die Tanztage Berlin ein Diskurs- und Workshop-Programm rund um Geld, Intimitätskoordination und Antifaschismus.
Wie können wir uns aus Narrativen herauskämpfen, in denen wir feststecken, und wieder in den Flow kommen? In polarisierten Zeiten, in denen es sicherer scheint, sich in einer Echokammer zu verstecken oder daran zu halten, was als fest, monolithisch und ewig gilt, suchen die Tanztage Berlin nach Resonanzräumen. Nach Räumen, in denen die Umarmung von Komplexität nicht nur willkommen, sondern unerlässlich ist und in denen das Vertrauen auf eine Vielzahl von Stimmen zum Leitprinzip wird. Das Festival stützt sich auf die Weisheit der selbstgewählten Ahnen, um Mythen und Symbole zu überschreiben und Geschichten von Exil und Freiheit anders zu erzählen. Trotz des hartnäckigen Gefühls, dass die Welt immer untergeht, bleiben wir neugierig und zärtlich.