Das Festival

© Rafał Dominik, Púca

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Die 33. Ausgabe der Tanztage Berlin kehrt mit zehn Performances zurück, die den kollektiven Körper untersuchen, wie er sich verhärtet und erweicht, erstarrt und kämpft, schwächelt und wieder zu Kräften kommt. Und setzen sich dabei mit den Ursachen von hartnäckigen Symptomen und Störungen auseinander. Als jährliches Festival, das Arbeiten des Tanznachwuchs der Stadt produziert und präsentiert, haben die Tanztage Berlin die Bausteine ihrer DNA längst etabliert: ästhetisches Risiko, experimentelle Formate und künstlerische Visionen, die nicht nur konventionelle Erzählungen über Tanz und Choreografie, sondern auch den Zustand der zeitgenössischen Welt ständig hinterfragen. Neben Neuproduktionen und Wiederaufnahmen bieten die Tanztage Berlin ein Diskurs- und Workshop-Programm rund um Geld, Intimitätskoordination und Antifaschismus.

Der Begriff der Störung bezieht sich auf einen Zustand der Verwirrung, des Mangels an Ordnung oder der Unruhe. Er wird in verschiedenen Zusammenhängen verwendet, unter anderem im Bereich der körperlichen und geistigen Gesundheit, der sozialen und politischen Systeme und der Natur. Oft ist er Teil viraler Schlagzeilen – die von Diskussionen über Gesundheitszustände, deren Ursprung noch weitgehend unbekannt ist, bis hin zu Berichten über landesweite Proteste, oder Aktionen von Klimaaktivist*innen reichen. Die vielfältigen Schmerzen, die Körper heutzutage erleiden, könnten eine kollektive Reaktion auf die sozio-politischen und wirtschaftlichen Strukturen sein. Die Beteiligung an bewusstem Chaos bietet einen Raum, in dem Menschen ihre Gefühle und Bedürfnisse auf eine Weise zum Ausdruck bringen können, die den gewohnten Lauf der Dinge unterbricht. Es kann daher als eine produktive Kraft angesehen werden, die den etablierten Gewohnheiten misstraut und neue Bewegungspotenziale freilegt.

Wie können wir uns aus Narrativen herauskämpfen, in denen wir feststecken, und wieder in den Flow kommen? In polarisierten Zeiten, in denen es sicherer scheint, sich in einer Echokammer zu verstecken oder daran zu halten, was als fest, monolithisch und ewig gilt, suchen die Tanztage Berlin nach Resonanzräumen. Nach Räumen, in denen die Umarmung von Komplexität nicht nur willkommen, sondern unerlässlich ist und in denen das Vertrauen auf eine Vielzahl von Stimmen zum Leitprinzip wird. Das Festival stützt sich auf die Weisheit der selbstgewählten Ahnen, um Mythen und Symbole zu überschreiben und Geschichten von Exil und Freiheit anders zu erzählen. Trotz des hartnäckigen Gefühls, dass die Welt immer untergeht, bleiben wir neugierig und zärtlich.

MIT Nasheeka Nedsreal, Deva Schubert, Anh Khoa Trần & Christopher Bullen & Felipe Faria & Púca, Colectivo Malasangre, Yotam Peled & the Free Radicals, Ewa Dziarnowska, Camila Malenchini, Makisig Akin & Anya Cloud/The Love Makers Company, Rob Fordeyn, juan felipe amaya gonzalez

Kuration Mateusz Szymanówka Dramaturgische Unterstützung Jette Büchsenschütz, Dandan Liu Produktionsleitung Francesca Spisto Produktion Vivi Kartsioti, Léonie Duflot KBB Julian Correia de Aquino, Henriette Fock, Carlotta Müller (FSJK) Kommunikation Sebastian Sury, Miriam Seise, Nika Grigorian, Hannah Aldinger, Linda Hoffmann (FSJK) Ticketing Manuel Chittka Technische Leitung Fabian Stemmer, Dennis Schönhardt, Walter Freitag (Vertretung)

Die 33. Tanztage Berlin sind eine Produktion der Sophiensæle. Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt und aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Mit freundlicher Unterstützung von Tanzfabrik Berlin e. V., Theaterhaus Berlin Mitte. Medienpartner: Berlin Art Link, Missy, Siegessäule und taz.