In nicht allzu ferner Zukunft, im Januar des Jahres 2029, erblüht eine Narzisse. Sie lebt ein paar kurze Tage in einem Garten am Rande der Stadt, wo eine Gruppe von Menschen sie pflegt und wachsen lässt. Hier stirbt sie auch. Indication of Spring at the End of Time fragt danach, warum es oft so schwierig ist, sich die nahe Zukunft vorzustellen. Das Stück, das im Rahmen der Tanztage Berlin 2022 als Filmfassung gezeigt wird, kehrt traditionelle Formen und gewohnte Moralvorstellungen des Geschichtenerzählens – in diesem Fall der Fabel – um. Dabei zeigt es einen nicht-menschlichen Umgang mit der Zeit sowie eine Praxis sich verändernder Wahrnehmung. Zwischen Tanzperformance und Lesung baut Clay AD eine Mikrowelt auf, die versucht, sich durch Tod und Trauer zu bewegen, und diese als eine Notwendigkeit im emotionalen Prozess des gegenwärtigen Zusammenlebens auf unserem Planeten sieht.
CLAY AD ist interdisziplinäre*r Berliner Künstler*in, Schriftsteller*in, Tarot-Leser*in und Bodyworker*in. In der künstlerischen Praxis beschäftigt sich Clay AD mit Geschichten und Erzählungen über Krankheit, Ökologie, Science Fiction, Transformation und Strukturen der Fürsorge – allein, kollektiv und mit Clays Kund:innen. Clay ADs erster Roman Metabolize, If Able ist über Arcadia Missa Press UK erhältlich und wurde als Finalist beim 31. Lambda Literary Award für LGBTQ Sci-Fi, Fantasy und Horror ausgezeichnet.
ISABEL GATZKE (Dramaturgie) arbeitet als Dramaturgin im Bereich Tanz und Performance. Sie studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis an der Universität Hildesheim, Kunst im Kontext (M.A.) an der UdK Berlin und Dramaturgie (M.A.) an der Zürcher Hochschule der Künste. Sie arbeitet als Dramaturgin mit den Choreographinnen Anna Aristarkhova, Annegret Schalke, Frida Giulia Franceschini, Olympia Bukkakis (Gender Euphoria, Sophiensæle Berlin, 2019 / Work on Progress, The Present Is Not Enough – Performing Queer History and Futures, HAU, 2019 / Under Pressures, Gessnerallee Zürich, 2019) und Judith Förster (SHOWDOWN, Vierte Welt Berlin, 2020). Seit 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im künstlerischen Forschungsprojekt Non-knowledge, Laughter and the Moving Image unter der Leitung von Professorin Annika Larsson (HFBK Hamburg / RIA Stockholm). In diesem Rahmen kuratierte sie das Symposium The Dance of Disorder mit u.a. Oona Doherty, Dana Michel und Tracy Maurice, Kélina Gotman and Jasmin Schädler (HFBK Hamburg, 2020).
MINQ ist ein*e in Berlin ansässige*r DJ, Klangkünstler*in und Kulturproduzent*in. MINQs Praxis ist getragen von der Überzeugung, dass Musik ein Ort der Verbindung ist – zu sich selbst, zu anderen und zur Welt im Allgemeinen. MINQs Arbeit ist ein Modus des Geschichtenerzählens – Geschichten aus der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Von Sachbüchern bis hin zur Fantasie.
EMESE CSORNAI studierte Architektur an der Technischen Universität in Budapest und Bildende Kunst an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Ihre Forschungen im Bereich der bildenden Kunst führten sie zum Lichtdesign. Diese beiden Prinzipien beeinflussen sich in ihrer Arbeit als praktizierende Lichtdesignerin immer wieder gegenseitig. www.emesecsornai.com
CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE Clay AD DRAMATURGIE Isabel Gatzke SOUND MINQ KOSTÜM Clay AD LICHT Emese Csornai AUDIODESKRIPTION Europa Grace, Sophia Neises SOUNDSCHNITT Andrea Würth
Eine Produktion von Clay AD in Koproduktion mit SOPHIENSÆLE. Die 31. Tanztage Berlin sind eine Produktion der SOPHIENSÆLE. Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Mit freundlicher Unterstützung von Tanzfabrik Berlin e. V. und Theaterhaus Berlin Mitte. Medienpartner: Siegessäule, tipBerlin, taz und Berlin Art Link.